Im Sommer 2017 hat in Hamburg der G20-Gipfel stattgefunden. Zehntausende haben gegen das Gipfeltreffen der zwanzig wirtschaftlich und politisch mächtigsten Staaten der Welt protestiert. Die Stadt wurde von einem gigantischen Polizeiaufgebot belagert, es gab Campverbote, Journalist*innen wurde die Akkreditierung entzogen. Demonstrationen wurden zerschlagen und unzählige Demonstrant*innen durch die Polizei verletzt, viele von ihnen schwer.
Im Nachgang der Gipfelproteste gab es zahlreiche Verfahren, Prozesse und eine exorbitante Öffentlichkeitsfahndung – jedoch nicht gegen die mit enthemmter Brutalität agierenden Polizeibeamt*innen, sondern gegen Aktivist*innen, die damals für eine gerechtere Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung auf der Straße waren.
Sechseinhalb Jahre nach dem G20-Gipfel in Hamburg hat die Staatsanwaltschaft immer noch einen starken Verfolgungswillen und wünscht sich Haftstrafen – für das Mitlaufen auf einer Demonstration, bei der es zu massiver Polizeigewalt und zahlreichen Verletzten kam. Im sogenannten Rondenbarg-Verfahren beginnt der Prozess gegen sechs Betroffene am 18. Januar 2024 in Hamburg. Dieser soll bis in den August andauern, verhandelt wird der Vorwurf des angeblichen „schweren Landfriedensbruchs“. Eine Verurteilung würde eine weitere krasse Einschränkung des Demonstrationsrechts bedeuten.
Anlässlich des anstehenden neuerlichen G20-Verfahrens zeigen wir den Doku-Film „Hamburger Gitter“. Im Anschluss wollen wir aktuelle Informationen teilen und ins Gespräch kommen, wie wir die Betroffenen des im Januar startenden Prozesses gemeinsam und solidarisch unterstützen können.
- Wer Lust hat kann gerne ab 17:30 Uhr zum Gemüseschnippeln kommen
- Ab 19:30 Uhr gibt es veganes Essen für Alle auf Spendenbasis //Mehr Informationen:
https://gemeinschaftlich.noblogs.org/erneuter-prozessauftakt-im-g20-rondenbarg-verfahren