Wir laden ein zum Filmabend:
„Rückkehr nach Reims (Fragmente)“ Dokumentarfilm (Frankreich 2019, 82 Min., voice over + UT: dt., R.: Jean-Gabriel Périot).
In seinem autobiographisch geprägten Sachbuch „Rückkehr nach Reims“ (2009) beschrieb der Soziologe Didier Eribon ausgehend von seiner Familiengeschichte die Historie der französischen Arbeiter*innenschaft im 20. und 21. Jahrhundert.
Er reflektiert über Themen wie Homophobie, Rassismus, die Stellung der Frau sowie den Wandel der französischen Arbeiter*innenschaft von den 50er Jahren bis heute: Wie lässt sich die festzustellende Abkehr der Arbeiter*innenschaft von der Linken und deren Hinwendung zu einer rechtsextremen politischen Anschauung erklären? Ist die soziale Ungleichheit, die im Buch als „nackte, ausbeuterische Gewalt“ bezeichnet wird, Ursprung für die teils rassistische Weltanschauung der Arbeiter*innenschaft? Liegt in der Abwertung der Anderen die Aufwertung des Selbstbilds? Welche Zusammenhänge können zwischen der Herkunft der Arbeiter*innenfamilien und der häufigen Hinwendung zu einer rechtsextremen politischen Anschauung gesehen werden? Und warum wird sich ungern zu der Wahl des Rassemblement National bekannt?
Im ersten Teil eine berührende Annäherung an Eribons Grossmutter und andere unterdrückte Frauen in einem patriarchalen System, ist der zweite sachlicher und nennt Gründe für den politischen Umschwung vieler Arbeiter*innen hin zu rechten Parteien.
Seine Texte bilden die Grundlage eines reichhaltigen und ausgezeichnet montierten Dokumentarfilms, der Eribons Ausführungen mit Archivmaterial und Filmausschnitten zur umfassenden Studie verbindet.
• Ab 19:30 Uhr gibt es veganes Essen für Alle auf Spendenbasis.
• Bringt Masken mit und achtet auf Abstand!